Vor rund 170 Jahren stiessen Arbeiter oberhalb von Ottenhusen beim Steinbrechen ganz überraschend auf die Mauern einer Villa aus römischer Zeit. Berühmtester Fund dieser Zufallsentdeckung ist der einzigartige «Merkur von Ottenhusen», eine bronzene Statuette des Gottes Merkur aus dem 1. Jh. n. Chr.
Die Villa selbst war Teil eines grösseren landwirtschaftlichen Gehöfts und wurde von der Gutsfamilie bewohnt. Die Überreste der Villa, ihre Nebengebäude und der gesamte Ökonomieteil schlummern heute nach wie vor in der Erde und sind von blossem Auge nicht sichtbar. Gemäss der Funddatierung war der Gutshof sicher zwischen dem 1. bis ins 3. Jh. n. Chr. bewohnt.

Als 2013 archäologische Untersuchungen durgeführt wurden, stiess dies auf breites Interesse in der nahen Öffentlichkeit und führte zur Gründung der Projektgruppe «Römischer Gutshof Ottenhusen». Mitglieder des Kulturvereins Ottenhusen, Landbesitzer und eine Vertretung des Gemeinderats bilden den Kern dieser Gruppe. Sie wurden durch Fachleute der Archäologie, der Architektur und des Ingenieurwesens unterstütz. Ziel war es, einen Vermittlungsstandort zu kreieren, der den Gutshof zu neuem Leben erweckt.

Münzen

In den vergangenen Jahren setzten sich alle Beteiligten mit viel Herzblut, Einsatz und Freude für die Realisierung dieser Idee ein. Herzstück des Standorts ist ein Holzturm mit Aussichtsplattform, entworfen durch Studierende der Hochschule für Technik und Architektur.

In seiner unmittelbaren Umgebung, wie auch entlang des Weges zur nahe gelegenen Grillstelle im Wald, informieren Tafeln über das Leben im Römischen Reich. Installationen und Visualisierungen lassen zudem die Bewohner des Gutshofes lebendig werden, und auch der «Merkur von Ottenhusen» ist vor Ort anzutreffen.

Zusätzlich ist Ottenhusen in das «Kulturabenteuer Seetal» eingebunden.

Der Turm
Der Turm